Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Für mehr Demokratie

Mit zwei besonderen Projekten unterstützt die Sportjugend Hessen Verbände, Vereine und Sportkreise

Demokratie im Sport stärken, Extremismus entgegentreten und Vielfalt fördern: Das sind Ziele der Sportjugend-Projekte „DemoS! – Sport stärkt Demokratie!“ und „MotuS! Demokratie braucht Bewegung“. Dabei stehen Bildung und Beratung bei der Arbeit von DemoS! im Mittelpunkt, wärend die Schwerpunkte bei MotuS! die Systemische Beratung im Sport und die Förderung der Zusammenarbeit von Sportvereinen und Sportkreisen mit den örtlichen Partnerschaften für Demokratie sind. Die Aktivitäten mit dem Fokus auf Demokratiestärkung, Vielfalt, Teilhabe und Inklusion werden gemeinsam mit Vereinen, Verbänden oder Sportkreisen entwickelt und durchgeführt. Dabei wird auf regionale Unterschiede Rücksicht genommen. Auch der Einsatz der Systemischen Berater*innen orientiert sich an den Bedürfnissen der Sportvereine und Sportverbandsstrukturen vor Ort. 

Beteiligungskultur stärken 

In der Beratung geht es um die Verbesserung der Beteiligungskultur im Verein oder Verband, um die Wahrung der Kinder- und Menschenrechte, um den Umgang mit diskriminierenden und demokratiefeindlichen Verhaltensweisen, aber auch um die Schaffung von Strukturen, die dauerhaft mehr Teilhabe innerhalb der jeweiligen Organisation gewährleisten. Die Bildungsangebote, bei denen auch Partner wie die Bildungsakademie des Landessportbundes mit an Bord sind, nehmen die Beteiligung von (jungen) Menschen, den betroffenenorientierten Umgang mit diskriminierenden Vorfällen, das Thema Sport und Politik, Kinder- und Menschenrechte, Rassismus im Sport, Verschwörungserzählungen und Antisemitismus sowie queersensible Jugendarbeit im Sport in den Blick. 

Nachfrage ist groß 

Seit Projektbeginn haben die Mitarbeiter*innen von DemoS! zahlreiche Vereine, Verbände und auch Sportkreise bei diesen Fragen beraten und unterstützt. Zehn bis 15 Beratungen pro Jahr, ein Dutzend Leitbildprozesse und jährlich zwischen 35 und 50 Bildungsveranstaltungen machen deutlich, dass die Nachfrage recht groß ist. Die Bandbreite reicht von kurzen Beratungen, die mit einigen wenigen Terminen schon abgeschlossen sind, bis hin zur Begleitung über mehrere Jahre, wie beim Hessischen Schützenverband, der aktuell dabei ist, Mit zwei besonderen Projekten unterstützt die Sportjugend Hessen Verbände, Vereine und Sportkreise Für mehr Demokratie sich mit Unterstützung von DemoS! ein Leitbild zu geben. Ein Prozess, der bei mehr als 90.000 Mitgliedern in rund 1.000 Vereinen naturgemäß mehr Zeit erfordert als die Beratungsarbeit in einem Verein. 

Mehr als Vereinsberatung 

Dass die Arbeit von DemoS! weit über die Vereinsberatung hinausgehen kann, zeigt das Beispiel Riedstadt. Dort waren Demonstrationen gegen die Corona-Einschränkungen Auslöser für die Kontaktaufnahme durch die SKG Erfelden und die Stadt. „Ihnen stellte sich die Frage, was kann der Verein oder die Kommune tun, wenn solche Demonstrationen durch Rechtsextreme oder Verschwörungstheoretiker ‚gekapert‘ werden?“, erläutert Alexandra Faulhaber vom Projekt DemoS!. In Riedstadt ist ein breites Bündnis entstanden, an dem neben der Gemeinde und den Sportvereinen auch die Kirchen und zahlreiche engagierte Bürger beteiligt sind. Es wird vom Projekt DemoS! unterstützt. „Es gibt aber auch ganz andere Motivationen der Vereine, die auf uns zukommen. In fast allen Fällen gibt es einen Grund, der aus der Vereinsarbeit entsteht“, weiß Faulhaber. „Das kann die Frage nach fehlendem Nachwuchs sein oder der Wunsch nach mehr Teilhabe der Jugend an den Entscheidungen im Verein."

Die Werte des Vereins formulieren 

Ein Mittel, mit dem die Probleme angegangen werden können, ist die Entwicklung eines Leitbildes für den jeweiligen Verein. Um ein solches Leitbild zu entwickeln, müssen sich die Vereine über ihre gemeinsam geteilten Werte und Ziele im Klaren werden und sich beispielsweise über Mitgliederbefragungen ein Meinungsbild verschaffen. Arbeitsgruppen zum Thema, an denen jedes Vereinsmitglied teilnehmen kann, haben sich dort als wertvolles Mittel erwiesen, den Leitbildprozess auf eine möglichst breite Basis zu stellen. Am Anfang der Projektarbeit von DemoS! stand die Leitbildentwicklung weit mehr im Vordergrund als heute. Sie hat sich als zielführender Ansatz erwiesen, inzwischen ist sie ein Werkzeug unter mehreren, die DemoS! den Rat- oder Hilfesuchenden anbieten können. Dennoch spielt sie weiter eine wichtige Rolle: „Was sich herausgestellt hat, ist die Tatsache, dass mit der Werteermittlung und einem Leitbildprozess sehr viel in den Vereinen passiert“, weiß Nico Mikulic, der das Projekt Demos! leitet. Vielfach sei es gelungen, durch den Leitbildprozess Mitglieder zur Mitarbeit zu motivieren, die vorher die Sportangebote nur „konsumiert“ hatten. Alexandra Faulhaber pflichtet ihm bei: „Vereine wollen ja keine x-beliebigen Sportanbieter sein, sondern eine Gemeinschaft bieten, in der sich die Mitglieder wohlfühlen.“ Da sei es immer hilfreich zu wissen, was die Faktoren sind, die erfüllt sein müssen, um eine solche Gemeinschaft zu gewährleisten. Als Beispiel nennt Nico Mikulic einen Reit- und Fahrverein, bei dem es intensive Diskussionen über den richtigen Umgang mit den Tieren und den richtigen Tierschutz gab. Transparenz fördert Demokratie im Verein 

Auch die Frage danach, wie Entscheidungen im Verein getroffen werden oder wie eine Vereinsgemeinschaft ihr Zusammenleben gestalten will, fördert und schafft mehr Demokratie im Verein. „Die Themen, mit denen wir und die Vereine sich beschäftigen, sind ja nicht abstrakt und abgehoben, sondern sie sind ganz nahe am Vereinsalltag und behandeln zu weiten Teilen Fragen des Miteinanders, mit denen im Grunde jeder Verein konfrontiert ist“, weiß Faulhaber. Und diese Fragen werden nicht weniger. Kriege, Energiekrise, Antisemitismus, Anti-Islamischer Rassismus, Rechtsextremismus oder Queer- und Transfeindlichkeit sind Phänomene, die auch in Sportvereine hineinwirken. Dementsprechend sind die Fragen und Problemstellungen, mit denen Vereine auf DemoS! zukommen, in der Regel die gleichen, die im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang ohnehin diskutiert werden. 

Vereine können Demokratie stärken 

Dabei können Vereine eine wichtige Rolle bei der Stärkung von Demokratie einnehmen. Denn im Gegensatz zur Tendenz, sich nur in der eigenen „Filterblase“ und somit nur mit Menschen mit gleichen Ansichten zu umgeben, sind Sportvereine immer noch Orte, wo sich Menschen unterschiedlicher Herkunft, Alters und mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen zum gemeinsamen Sport treffen. 

Artikel von Markus Wimmer in Sport in Hessen, Ausgabe Nr. 24 vom 2. Dezember 2023

Kontakt

Sportkreis Wiesbaden e.V.
Hagenauer Str. 47
65203 Wiesbaden

 

Tel: (0611) 74944